Donnerstag, 21. Februar 2013

Farbenpracht im Winter III

 
Der richtige Schnitt zweigfärbender Gehölze

(Beitrag inkl. Liste der Gehölze im Post vom 22.01.13)

Damit die Gehölze ihre optimale Triebfärbung entwickeln, müssen wir sie mit der richtigen Schnitttechnik behandeln.

Grundsätzlich ist es so, dass nur die Jahrestriebe der Pflanzen die farbigen Rinden entwickeln, bei älteren Zweigen verblasst der Farbton schnell.

Wir können daraus ableiten, dass nur ein kräftiger, tief angesetzter Rückschnitt ein guter Rückschnitt ist. Ein starker Schnitt führt zu starkem Austrieb und das wollen wir.

Wichtig bei der ganzen Prozedur ist, dass nur eingewachsene und vitale Pflanzen so geschnitten werden. Neu gepflanzte Exemplare sollten zwischen zwei bis drei Jahren Zeit zum Einwachsen haben bevor sie erstmals so behandelt werden.

Nach dem Schnitt ist eine gute Wasserversorgung wichtig. Mit Düngemitteln sollte sparsam umgegangen werden. Falls trotzdem eine Düngung nötig ist, greifen wir auf organische eher kaliumbetonte Dünger zurück, auf Stickstoff wird, wenn möglich verzichtet. Eine Mulchschicht aus verrottetem Kompost ist optimal.



Wir kennen drei verschiedene Varianten des Rückschnitts:



  1. Ein Totalrückschnitt vertragen Zier-Brombeeren (wenn wir auf Blüte und Frucht verzichten), Weiden und die weissen Hartriegel. Dabei schneiden wir die Zweige kurz über dem verholzten „Kopf“ ab.

  1. Die bodennahen Zweige kappen wir auf einer Höhe von etwa 30/40cm und achten darauf, dass einige Knospen am Holz erhalten bleinen.
    Bei Cornus alba und ihren Sorten vermindert eine verholzte Basis die Neigung zu Ausläufer und fördert straffe, gleichmässige und aufstrebende Ruten.



  1. Hier entfernen wir die Jahrestriebe nicht ganz. Wir belassen Zapfen mit jeweils zwei bis drei Knospenpaaren. So entsteht nach einigen Jahren eine stetig etwas höher und breiter werdende Basis. Es wächst ein Gehölz heran, welches den Habitus eines naturgemässen Strauchs hat und nebst den farbigen jungen Triebspitzen auch älteres Holz enthält. Diese Schnittechnik ist geeignet für alle Cornus sanguinea - Sorten.
    Wird der rote Hartriegel nach einigen Jahren zu gross, können wir ihne auch mal ganz herunterschneiden.



Das Material, welches bei einem so starken Rückschnitt anfällt können wir als Steckholz, für Flechtzäune oder als Stützmaterial zum Aufbinden von Stauden und Sommerflor verwendet.



Der Schnitt bei den zweigfärbenden Gehölzen führen wir ab Anfang April aus, sicherlich aber vor dem Laubaustrieb. Auch ein früherer Rückschnitt ist möglich, aber schade für die bunten Triebe, welche wir ja möglichst lange geniessen möchten.


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